Jura Soyfer in Baden bei Wien
Nachbesprechung
Zur mehrfach angekündigten Veranstaltung – auch in der Badener Zeitung – „…ein armer Vorklang nur zum großen Lied“, gestaltet und präsentiert von Roland Knie, kam ein sehr interessiertes Publikum, das nicht enttäuscht wurde. Das Rollettmuseum, in deren Räumlichkeiten der Abend stattfand, postete: Mucksmäuschenstill war es beim Abend für JURA SOYFER von Roland Knie. Jura Soyfer, überzeugter Sozialist, war ein Ausnahmetalent und Sprachengenie. Von seinen kritischen, teils kabarettistischen Texten, existiert nur ein kleiner Bruchteil, der Großteil wurde zerstört. Ein gutes Jahr lang, 1921, lebte die Familie, ursprünglich aus der heutigen Ukraine, in der Strasserngasse 13 in Baden. Mit nur 26 Jahren verstarb Jura Soyfer im KZ Buchenwald.
Ein toller Abend – wie gesagt, gespannte Stille im ganzen Raum.
Foto: © Rollettmuseum, Baden bei Wien
Jura Soyfer in Baden bei Wien
30. August, Rollettmuseum Baden bei Wien
Warum
Soyfer in Baden?
Die Familie Soyfer floh 1920 aus Charkow (heute Charkiw/Ukraine, damals Russisches Kaiserreich) nach Baden bei Wien und bewohnte dort eine geräumige Villa in der Bahnhofsgegend.
Karten unter: 02252-86800-580 / E-Mail: museum@baden.gv.at
COMISH
eine Reihe der Wiener Festwochen
COMISH – vom 24. Mai bis 7. Juni 2023 im Metropol
Kühne Brandreden, komische Konferenzen, dramatische Analysen, intime Lieder, bittere Storys, Lyrik, Slapstick, Umbruch – was ist das „Kleine“ an der Kleinkunst? Ist eine Abgrenzung gegenüber der sogenannten Hochkultur heute überhaupt noch relevant?
Die Veranstaltungsreihe COMISH widmet sich den Formaten Kabarett, Comedy und Stand-Up und untersucht dabei auch die Kunstform an sich: ihr seltsames Understatement trotz des Reichtums an Spielarten, ihre historisch wichtige gesellschaftspolitische Kraft und das kritische Potenzial des gemeinsamen Lachens.
An drei Abenden lädt die Autorin und Kabarettistin Maria Muhar lokale und internationale Künstler:innen ein, die Showbühne gemeinsam zu bespielen. Mit ihren Auftritten, teils neu geschrieben, teils aus dem Repertoire, entsteht ein Querschnitt aktueller Stile, Themen, Techniken und die traditionell männlich dominierte Kunstform wird mit erfrischender Dringlichkeit neu positioniert.
Im besonderen Kabarett-Flair des Wiener Metropol in Hernals vereint COMISH das Profane, Politische und Poetische.
Zusätzlich gibt es in Gespräch, in dem am Kabarett Beteiligte über die gegenwärtige Kabarettlandschaft plaudern.
Empfehlung!
Erinnerung an Dietrich Kittner
Samstag, 29. April 2023 | 19 Uhr | Werkl im Goethehof
DIETRICH KITTNER (1935 – 2013), der „Inhaber des anerkannt schlimmsten Schandmauls“ und der „gefürchtetste Solo-Kabarettist Deutschlands“ traf mit seinen Bühnenprogrammen und Publikationen „stets ins Mark“, weil er, wie es Zeitgenossen beschrieben, „nichts erfindet, sondern leider alles wahr ist, was er mit Scharfsinn analysiert.“
Was würde ihm in der heutigen Zeit alles einfallen?
ROLAND KNIE liest Texte von Dietrich Kittner, deren Aktualität staunen lässt. Mit Video-Einspielungen von Kittners Bühnenauftritten.
29. April 2023 | 19 Uhr | Werkl im Goethehof, Schüttaustraße 1-39/6/R02, 1220 Wien
Eintritt frei!
Um Reservierung unter reservierung@werkl.org wird gebeten.
Eine Veranstaltung der Christel und Dietrich Kittner-Stiftung und dem Österreichischen Kabarettarchiv mit freundlicher Unterstützung der KPÖ-Wien.
Foto: Stiftung kultureller Förderung und Bewahrung des Lebenswerkes von Dietrich und Christel Kittner