Eine Ausstellung des ÖKA
Kuratoren: Dr. Iris Fink, Dr. Hans Veigl
Zwischen Tränen und Gelächter
Unterhaltungskultur im Wiederaufbau
Galerie in der Kirchenmauer, Straden
Auf Befehl der Besatzungsmächte wurden nach Kriegsende im zerstörten Österreich Theater und Unterhaltungsetablissements wieder geöffnet. Kritische Haltung war nun wieder erlaubt, ja sogar erwünscht.
Doch wie gestaltete sich die Unterhaltungskultur unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges?
Setzte man sich mit der Rolle des Landes während der vergangenen Jahre auseinander oder versuchte man vornehmlich, die erlittenen Wunden durch „vorgestrigen“ Humor zu heilen?
War Kabarett in dieser Zeit die schlichte Fortsetzung von Altbekanntem, respektive die Wiederholung der Vorkriegsqualität? Oder bemühte man sich um einen reflektierenden Neubeginn?
Und: Wie ging die Republik mit den Tätern und Opfern um? Wurden vertriebene Unterhaltungsgrößen zur Rückkehr bewogen und welche Chancen hatten sie, wenn sie nach langer Exilzeit im österreichischen Nachkriegskabarett reüssieren wollten. Wie ist es um die Spielstätten, deren „Arisierung“ und Restitution bestellt?
Kabarett- und Kleinkunstbühnen – Neugründungen wie Wiedereröffnungen – prägen das Bild der Unterhaltungskultur bis 1948. Erstmals in der österreichischen Unterhaltungsgeschichte entstanden diese Bühnen aber nicht mehr ausschließlich in der Bundeshauptstadt Wien (wie z. B. der „Simpl“, „Das kleine Brettl“, „Der liebe Augustin“), sondern auch in den Landeshauptstädten Graz ("Der Igel"; „Das Studentenbrettl“), Linz ("Kabarett Eulenspiegel"), Salzburg (Cabaret „Bei Fred Kraus“) oder Innsbruck ("Das kleine Welttheater").
Aber auch der Rundfunk übernahm allmählich wieder eine Unterhaltungsfunktion; und jede Besatzungsmacht hatte ihre eigene Sendergruppe, die vielfach auch zu Propagandazwecken genutzt wurde.
Neben zahlreichen Originalplakaten und Programmheften sind historische Darstellungen und andere Artefakte zu sehen.