Zwischen Tränen und Gelächter, Flyer
Ausstellungsflyer

Eine Ausstellung des ÖKA
Kuratoren: Dr. Iris Fink, Dr. Hans Veigl    

Zwischen Tränen und Gelächter

Unterhaltungskultur im Wiederaufbau
 

Die Ausstellung war zu sehen…
15. Mai – 26. Oktober 2009
Galerie in der Kirchenmauer, Straden
30. Jänner – 7. Februar 2010
Begleitausstellung zur
MotzArt-Woche in der ARGEkultur
Simpl Plakat 1949

Auf Befehl der Besatzungsmächte wurden nach Kriegsende im zerstörten Österreich Theater und Unterhaltungsetablissements wieder geöffnet. Kritische Haltung war nun wieder erlaubt, ja sogar erwünscht.

Doch wie gestaltete sich die Unterhaltungskultur unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges?

Setzte man sich mit der Rolle des Landes während der vergangenen Jahre auseinander oder versuchte man vornehmlich, die erlittenen Wunden durch „vorgestrigen“ Humor zu heilen?

War Kabarett in dieser Zeit die schlichte Fortsetzung von Altbekanntem, respektive die Wiederholung der Vorkriegsqualität? Oder bemühte man sich um einen reflektierenden Neubeginn?

Und: Wie ging die Republik mit den Tätern und Opfern um? Wurden vertriebene Unterhaltungsgrößen zur Rückkehr bewogen und welche Chancen hatten sie, wenn sie nach langer Exilzeit im österreichischen Nachkriegskabarett reüssieren wollten. Wie ist es um die Spielstätten, deren „Arisierung“ und Restitution bestellt?

Kleines Brettl Programmheft 1946
Kleines Brettl, Programm 1946

Kabarett- und Kleinkunstbühnen – Neugründungen wie Wiedereröffnungen – prägen das Bild der Unterhaltungskultur bis 1948. Erstmals in der österreichischen Unterhaltungsgeschichte entstanden diese Bühnen aber nicht mehr ausschließlich in der Bundeshauptstadt Wien (wie z. B. der „Simpl“, „Das kleine Brettl“, „Der liebe Augustin“), sondern auch in den Landeshauptstädten Graz ("Der Igel"; „Das Studentenbrettl“), Linz ("Kabarett Eulenspiegel"), Salzburg (Cabaret „Bei Fred Kraus“) oder Innsbruck ("Das kleine Welttheater").

Aber auch der Rundfunk übernahm allmählich wieder eine Unterhaltungsfunktion; und jede Besatzungsmacht hatte ihre eigene Sendergruppe, die vielfach auch zu Propagandazwecken genutzt wurde.

Neben zahlreichen Originalplakaten und Programmheften sind historische Darstellungen und andere Artefakte zu sehen.

Dieses Ausstellungsprojekt war die Fortsetzung der Forschungen zur ÖKA-Ausstellung des Bedenkjahres 2008, Verdrängte Jahre. Unterhaltungskultur im Schatten der Krisen, die überaus erfolgreich in Straden und Salzburg (Begleitausstellung zur MotzArt-Woche 2009) gezeigt werden konnte.