Karl Farkas

* 28. Oktober 1893 in Wien, † 16. Mai 1971 in Wien

Schauspieler, Regisseur, Autor, Kabarettist, Kabarett- und Theaterleiter
 

Karl Farkas absolvierte die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und hatte nach dem Ersten Weltkrieg Engagements in Olmütz, Mährisch-Ostrau und Linz, wo er auch als Opern- und Operettenregisseur tätig war.

1921 kam er als Schauspieler und Regisseur nach Wien, wurde als „Blitzdichter“ im „Simpl“ engagiert und etablierte dort gemeinsam mit Fritz Grünbaum die aus Budapest kommende Doppelconférence. Beide traten gemeinsam oder solo in vielen Wiener Klein- und Kaffeehausbühnen auf, verfassten Revuen, leiteten (Kabarett-)Theater.

Farkas war auch einer der Pioniere des 1924 gegründeten Rundfunksenders RAVAG und spielte ebenso in Filmen.

1924 heiratete er die Schauspielerin Anny Hán; 1928 Geburt des einzigen Sohnes Robert, genannt Bobby.

1938 musste Farkas fliehen. Am 17. März verließ er Österreich in Richtung Tschechoslowakei. Von dort gelangte er über Paris – wo er 1939 interniert und ins Lager Meslay du Maine gebracht auf Leo Aschkenasy traf – über Spanien und Portugal in die USA.

In New York trat er in Exilantencafés auf, conférierte und spielte in Kabaretts, gastierte bald in Operetten, schrieb, inszenierte. Zusammenarbeiten ergaben sich v. a. mit Kurt Robitschek, Armin Berg, Hans Kolischer, Hermann Leopoldi, Oskar Karlweis und Robert Stolz.

1946 kehrte er nach Wien zurück, allerdings noch nicht in den „Simpl“. Er trat in anderen Vergnügungsetablissements auf, inszenierte, spielte und schrieb wiederum.

1950, nach der Übernahme des „Simpl“ durch Baruch Picker, wurde Farkas ebendort Darsteller, Regisseur, Autor und künstlerischer Leiter. Dort verfasste er bis 1965 sämtliche Revuen mit Hugo Wiener, der nunmehr die Doppelconférencen für Farkas und dessen neuen Partner Ernst Waldbrunn schrieb.

Daneben arbeitete Farkas als Drehbuchautor, im Rundfunk und ab 1955 im neuen Medium Fernsehen. Seine „Bilanzen“ gestaltete er dort, ebenso wie die „Simpl“-Revuen bis zu seinem Tod 1971.

2006 wurde Karl Farkas am „Walk of Fame des Kabaretts“ in Mainz mit einem „Stern der Satire“, finanziert durch das Österreichische Kabarettarchiv und den Thomas Sessler Verlag, gewürdigt.

 

neues Buch:

Karl Farkas und die Zeit zwischen den Kriegen: Gereimtes & Ungereimtes

Eine Auswahl

Karl Farkas & Co. wakuworld, 2000.

Unvergessener Karl Farkas. Preiser, 1987 (aufgenommen: 1960, 1961 & 1965).

Farkas – Waldbrunn, Doppelconférencen. Preiser, 1990 (aufgenommen: Herbst 1960 & Herbst 1964).

Altmeister des Humors. Fritz Grünbaum – Karl Farkas – Franz Engel. Preiser, 1990 (aufgenommen: 1908, 1930, 1931, 1932, 1934, 1937).

Eine Auswahl

Farkas – Waldbrunn, Schau’n Sie sich das an! 1957-1965. Best of Kabarett 12. Vertrieb: Hoanzl.

Farkas – Waldbrunn, Schau’n Sie sich das an! 1965-1971. Best of Kabarett 13. Vertrieb: Hoanzl.