Politisches Kabarett / Jüdisch-Politisches Cabaret
Politisch und gesellschaftlich bedingt entstanden 1927 das „Politische Kabarett“ der Sozialistischen Veranstaltungsgruppe und das „Jüdisch-Politische Cabaret“.
Das „Politische Kabarett“ machte zwischen 1927 und 1933 dreizehn Programme gegen den politischen Gegner. Als Texter wirkte ein Autoren-Kollektiv, bestehend u. a. aus Viktor Grünbaum (Victor Gruen), Robert Ehrenzweig (Robert Lucas), Karl Bittmann, Jura Soyfer und Edmund Reismann, späterer Leiter der „Roten Spieler“.
Das „Jüdisch-Politische Cabaret“ wurde von Oscar Teller und Victor Schlesinger als zionistisches Kabarett gegründet. Vorläufer war das „Original Jüdische Heurigen-Duo Teller und Schlesinger“, das ab 1923 v.a. bei jüdischen Veranstaltungen kritische Texte brachte, die von Teller, Schlesinger und Fritz Stöckler stammten. Dieses Autorentrio wird sich später Viktor Berossi nennen.
1927 wurde dann das erste abendfüllende Programm „Juden hinaus“ gespielt. Neben den bereits erwähnten kamen Benno Weiser, dazu, später Leopold Dickstein, Bruno Klein, Otto Presser, Kurt Riegelhaupt und Rosl Safir. Als Komponist und Klavierbegleiter wirkte Arthur Reichenbaum.
Fünf Programme brachte das „Politisch-Jüdische Cabaret“ heraus. Im März 1938 mussten auch sie – wie viele andere Kabarett- und Kleinkunstbühnen schließen und – vor den Nationalsozialisten fliehen.
Teller konnte in den USA erneut ein Kleinkunstensemble gründen, die „Arche“.