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Programmhefte „Wiener Werkel“ (1939-1944); Österreichisches Kabarettarchiv, Sammlung Programmhefte

„Wiener Werkel“

 

Das „Wiener Werkel“ wurde am 20. Jänner 1939 in der Liliengasse mit (finanzieller) Hilfe des Gaupropagandaamtes von Parteianwärter Adolf Müller-Reitzner, der zuvor in der Literatur am Naschmarkt mitgewirkt hatte, eröffnet. Vorab berichtete die Neue Freie Presse am 11. Jänner 1939: „Herr Müller-Reitzner teilt mit, daß diese seine Kleinkunstbühne vom Kulturamt der Reichsstatthalterei tatkräftig unterstützt wurde. Seine Aufgabe ist es, in durchaus heiterer und unbeschwerter Art, aber auch mutig zu den aktuellen und politischen Tagesfragen Stellung zu nehmen.“

Im Ensemble waren auch viele ehemalige Mitglieder der „Literatur am Naschmarkt“, wie Rudolf Weys, Franz Paul, Hugo Gottschlich, Josef Meinrad, Rosl Dorena, oder Rolf Olsen und Christl Räntz. Die musikalische Leitung hatte Josef Carl Knaflitsch inne. Unter Pseudonymen steuerten anfangs auch Fritz Eckhardt oder Kurt Nachmann Texte bei, die u. a. versuchten, mehr oder weniger versteckte Kritik an den herrschenden Zuständen zu üben.

Im Ensemble fanden sich (auch viele ehemalige Mitglieder der „Literatur am Naschmarkt“) Rudolf Weys, Franz Paul, Hugo Gottschlich, Oskar Wegrostek, Walter v. Varndal, Wilhelm Hugnagl, Josef Meinrad, Rosl Dorena, Rolf Olsen oder Christl Räntz. Die musikalische Leitung hatte Josef Carl Knaflitsch inne. Unter Pseudonymen steuerten anfangs auch Fritz Eckhardt oder Kurt Nachmann Texte bei, die u. a. versuchten, mehr oder weniger versteckte Kritik an den herrschenden Zuständen zu üben.

Mit der Allgemeinen Theatersperre 1944 musste auch das „Wiener Werkel“ nach zehn Programmen schließen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es unter dem Namen „Literatur im Moulin Rouge“ unter der Direktion von Rudolf Weys wiedereröffnet, musste jedoch bereits Anfang 1946 seine Pforten wieder schließen.

Wiener-Werkel-1950

Programmhefte „Wiener Werkel“ (1950-1953); Österreichisches Kabarettarchiv, Sammlung Programmhefte

1950 wurde wieder ein „Wiener Werkel“  – wieder in der Liliengasse – unter der Leitung von Eduard Geiger und mit neuem Ensemble eröffnet. Dort spielte das „Werkel“ bis zum Sommer 1953. Der Spielplan wurde auch mit diversen Kabarettgastspielen gefüllt (während das „Werkel“-Ensemble ebenfalls Gastspiele absovierte).
Im Herbst 1953 übersiedelte das „Wiener Werkel“ in den „Schwechaterhof“ (Landstraßer Hauptstr. 97), spielte noch zwei Programme und war danach als Reisekabarett durch die deutschsprachigen Länder unterwegs. Die Leitung des Cabaretts hatte bis zu dessen Auflösung Ende der 1960er-Jahre Fred Weis inne, der anschließend in Wien im „Simpl“ spielte.

Wiener-Werkel-1966

Programmheft „Küß‘ die Hand“, 1966; Österreichisches Kabarettarchiv, Sammlung Programmhefte